Solltest Du mit dem Gedanken spielen auf einem Kreuzfahrtschiff leben und arbeiten zu wollen, musst Du Dir zunächst im Klaren darüber sein, dass Du während Deiner Zeit an Bord auf jede Menge Freizeit verzichten musst. Dein normaler Arbeitstag auf dem Schiff dauert nämlich im Durchschnitt zehn Stunden und gerne auch mal etwas länger. Daher kann es für Dich im ersten Moment ziemlich herausfordernd sein, Deine kostbare, freie Zeit so einzuteilen, dass Du sie auch in vollen Zügen genießen kannst. Mit der Zeit bekommst Du eine gewisse Routine in Deine Abläufe an Bord und denkst nicht mehr darüber nach, was Du wann tust. In diesem Beitrag möchten wir Dir gerne ein paar Tipps für Deine Zeiteinteilung als neues Crew-Mitglied auf einem Kreuzfahrtschiff an die Hand geben.
Auch wir planten am Anfang unserer Verträge unsere Freizeit nicht immer ganz optimal. Schließlich fanden wir aber im Laufe der Zeit heraus, wie wir das ändern können, um unsere Freizeit länger und produktiver genießen zu können.
Gerne verraten wir Dir hier unsere besten Tipps für eine abwechslungsreiche und unbeschwerte Freizeitgestaltung in Deinem Arbeitsalltag an Bord eines Kreuzfahrtschiffs. Auch wenn manche Tipps wirklich banal klingen, verliert man manchmal in der abgeschotteten Welt auf dem Schiff ohne freien Tag etwas die Orientierung.
Intelligente Pausengestaltung
Bei einer Mittagspause von gut zwei Stunden Sport machen, Wäsche waschen sowie trocknen, duschen und etwas essen:
- Uniform gegen Sportkleidung tauschen
- Wäsche in die Crew-Laundry bringen
- Ca. 45 Minuten Sport im Crew-Gym machen
- Wäsche in den Trockner geben
- Duschen gehen
- Nach ca. 30 Minuten die Wäsche aus dem Trockner holen
- Je nachdem wie lange Du duschen warst, hast Du mit dem Zeitplan noch genügend Zeit, um etwas essen zu gehen
- Freudig und entspannt die nächsten Arbeitsschicht antreten
Alternativ kannst Du das Sportprogramm natürlich auch durch einen kurzen Mittagsschlaf oder ein bisschen aufräumen in der Kabine ersetzen. Nach Feierabend lässt sich diese Kombination aus waschen und Freizeit ebenfalls super einrichten.
Mit der Uniform zum Essen
Gehst Du in den Pausen bzw. nach der Arbeit mit der Uniform zum Essen in die Crew-Mess, sparst Du Dir die Zeit fürs Umziehen. Auch wenn man meist wirklich froh ist, die teils nicht allzu bequeme Uniform ausziehen zu können, kann der Weg zur Kabine, von dort zur Mess und auch wieder zurück je nach Lage wirklich länger ausfallen. Wenn Du sowieso direkt nach der Arbeit zum Essen gehst, kannst Du so etwas wertvolle Zeit sparen und wirst auch nicht auffallen, da die meisten Crew-Mitglieder ihre Uniform beim Essen tragen.
Erledigungen kombinieren
Mit der Zeit fallen ein paar Erledigungen an, bei denen es manchmal Sinn macht sie zu sammeln und dann kombiniert abzuhaken. Entlang der Autobahn (die Hauptader der Crew) kannst Du beispielsweise den Müll aus Deiner Kabine ordnungsgemäß im Müllraum entsorgen, etwas beim Crew- oder Safety-Office klären und dann direkt zum Essen in die Crew-Mess gehen.
Genug Zeit einplanen
Kalkuliere genügend Zeit für Erledigungen beim Crew-Office und bei der Abgabe sowie Abholung Deiner Uniform ein, da es dort zu den Öffnungszeiten häufig voll ist. Die Öffnungszeiten findest Du meistens am Aushang beim Crew-Büro, am Crew-Brett auf der Autobahn oder in Deinem Crew-Handbook auf der Kabine.
Für die Raucher unter uns: Plane ausreichend Zeit für den Genuss Deiner Zigarette vor der Arbeit und in den Pausen ein. Schließlich rauchst Du oftmals nicht alleine und ein Gespräche mit Crew-Mitgliedern aus anderen Abteilungen ist eine willkommene Abwechslung.
“Fünf Minuten vor der Zeit, ist des Seemanns Pünktlichkeit” – diesen Spruch solltest Du Dir auf dem Weg zu Deinem Arbeitsplatz wirklich zu Herzen nehmen. Denn durch Deine Uniform passiert es auch schon mal, dass Dich Gäste ansprechen und Fragen stellen. In diesem Fall sollte der Gast seine Antwort bekommen – oder zumindest den Hinweis an wen er sich richten muss – und nicht merken, dass Du in einer Minute bei der Arbeit stehen sollst.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Bringst Du Deine Arbeit erst zu Ende, hast Du danach entspannt Zeit, um das Crew-Leben zu genießen. Zum Einen hast Du den Arbeitstag erfolgreich abgeschlossen und zum Anderen ist Dein Kopf frei für die private Zeit an Bord. Natürlich hängt der Punkt stark von Deinem Job an Bord des Schiffs ab und ist nur möglich, wenn Du Dir Deine Arbeitszeit ein Stück weit selbst einteilen kannst.
Ausreichend Schlaf einplanen
Mit der Zeit wirst Du merken, dass Schlaf beim Leben und Arbeiten an Bord viel zu kurz kommt. Sollte Dein bevorstehender Arbeitstag wieder früh starten, gehe zeitig zu Bett. Schließlich brauchst Du Kraft und Durchhaltevermögen für den kommenden Tag. Gerade nach zwei bis drei Monaten wirst Du merken, dass man mal besser ein paar Abende ausfallen lässt, um sich richtig zu regenerieren. Wenn Du einen Eindruck darüber bekommen möchtest, wie die Gefühlslage im Laufe des ersten Vertrages verläuft, schau Dir auch gerne unseren Beitrag über die 8 Phasen an.
Dadurch, dass Schlaf auf dem Schiff gerne mal etwas zu kurz kommt, empfehlen wir Dir lieber am Vorabend duschen zu gehen. So kannst Du am Morgen, solltest Du früh aufstehen müssen, etwas länger schlafen oder ein paar mal mehr Schlummern drücken.
Dadurch, dass Du in der Regel kein Fenster in der Kabine hast, ist das tägliche Aufwachen in der Dunkelheit nicht immer leicht. Daher empfehlen wir Dir einen Tageslichtwecker* zu nutzen.
Pünktlich zurück am Schiff
Geniesst Du Deine freie Zeit bei einem Landgang, ist es wichtig ausreichend Zeit für das Warten vor dem Schiff einzuplanen. Da über die Mittagszeit häufig einige Ausflugsbusse auf einmal zurückkehren, ist vor dem Schiff aufgrund der Sicherheitskontrolle meist eine lange Schlange. Egal ob die Alle Mann an Bord Zeit für die Crew oder auch Deine nächste Arbeitsschicht näher rückt – das sind wirklich unnötigen Aufregungen, die man mit guter Planung umgehen kann. Kleiner Tipp: Solltest Du Deine Uniform tragen, bittest Du einen Gast weiter vorne in der Schlange, ob Du vor ihn kannst, da Du ja wieder arbeiten musst 😉
Möchtest Du auf einem Kreuzfahrtschiff anheuern? Dann lies gerne auch unseren Beitrag, in dem wir über den Bewerbungsprozess und die verschiedenen Reedereien berichten.
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